Durch die Verbandsgemeindeverwaltung wurde ein Förderantrag zur Durchführung eines Kommunal- und Strukturentwicklungsprozess beim Innenministerium des Landes Rheinland-Pfalz gestellt. Dem Förderantrag wurde nun entsprochen und Minister Roger Lewentz kam persönlich nach Höhr-Grenzhausen um in einer kleinen Feierstunde den Förderbescheid zu überreichen. Vielen Dank dafür!
Grundgedanke dabei ist, die vorhandenen Strukturen zu stärken und gleichzeitig die kommenden Herausforderungen meistern zu können. Im Zusammenspiel der unterschiedlichen “Hotspots” in unserer Region ist es wichtig, dass die Verbandsgemeinde Höhr-Grenzhausen und damit auch die Stadt Höhr-Grenzhausen, als zweitgrößte Stadt im Westerwald, sich positiv positioniert. Gerade vor der Nähe zum Oberzentrum Koblenz und der tollen Entwicklung in Montabaur, muss das Profil unserer Verbandsgemeinde geschärft werden.
Es fängt damit an, dass wir das Kirchtumsdenken ablegen. Wenn wir z.B. erkennen, dass die Nahversorgung für die Verbandsgemeinde Höhr-Grenzhausen überwiegend in der Stadt Höhr-Grenzhausen abgedeckt wird, müssen wir die Trends hierzu erkennen. Oder um ein anderes Beispiel zu nennen, die Wirtschaftskraft der Gemeinde Hillscheid kommt nicht von ungefähr. Das dortige Gewerbegebiet ist ein Segen für die ganze Verbandsgemeinde und es ist gut, dass wir mit einem Unternehmen eine Erweiterung gemeinsam planen können. Wir dürfen dann aber nicht in die Spielchen verfallen, „ihr in Hillscheid und die in Hilgert und immer nur die Stadt“.
Jedoch stoßen wir innerhalb der Verwaltung an Grenzen. Das Alltagsgeschäft und die Zunahme der Anforderungen lässt kaum mehr Platz für eine strategische und ressortübergreifende Arbeit. Wir verlieren uns, auch in der Kommunalpolitik im klein klein. Wenn wir aber Kommunalentwicklung vorantreiben wollen, dürfen wir nicht den Kopf in den Sand stecken. Wir müssen alle Akteure vereinen und durch wechselseitige Beziehung Einigkeit erzielen. Als Akteure gelten da nicht nur die Kommunen mit Bürgermeistern und Ratsmitgliedern. Wir müssen in unsere Entwicklung die Unternehmen, Vereine, karitative Einrichtungen und unsere Bürger einbinden. Hier gilt es auf Augenhöhe mit den Beteiligten zu sprechen und in einem offenen Dialog Vertrauen zu schaffen.
Wir können keine Trends initiieren. Wir können den Umgang mit diesen jedoch gestalten und damit die Auswirkungen auf unseren Einflussbereich steuern.
Zu dieser umfassenden und spannenden Aufgabe wurde nun durch Innenminister Roger Lewentz ein Förderbescheid in Höhe von 216.000,00 € für die kommenden 3 Jahre überreicht. „Dabei ist es wichtig, dass jeder seine individuellen Stärken erkennt und sie für den gemeinsamen Erfolg im interkommunalen Wettbewerb einsetzt. Denn nur als Gemeinschaft kann sich die Verbandsgemeinde Höhr-Grenzhausen erfolgreich weiterentwickeln und ihr Ziel erreichen, als Standort mit hoher Lebensqualität wahrgenommen zu werden“, so Innenminister Lewentz in seiner Rede.
Schon im Vorfeld konnten wir gemeinsam mit dem Ministerium unsere Gedanken austauschen um den Förderantrag zustellen. Über den Projektzeitraum wird uns ein kompetentes Team aus dem Ministerium begleiten. Die Durchführung des Prozesses wird auch in der nächsten Verbandsgemeinderatssitzung besprochen, schließlich muss der Eigenanteil der Verbandsgemeinde in Höhe von 54.000,00 € durch den Rat beschlossen werden.