Holocaust Gedenktag – Lebensspuren

Am vergangenen Sonntag, 27. Januar, wurde den Opfern des Nationalsozialismus und der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz gedacht. In Höhr-Grenzhausen erfolgte die Gedenkfeier, wie in den Jahren zuvor, im Keramikmuseum. Es ist schon Tradition, dass diese so wichtige Gedenkfeier, auch in diesem Jahr gemeinsam mit den beiden Kirchengemeinden, dem Gymnasium im Kannenbäckerland und dem Museum organisiert wurde. Besonders freute mich die Teilnahme von Herrn Kantor Joseph Pasternak, jüdische Kultusgemeinde Koblenz.

Ich war freudig überrascht, dass doch eine größere Anzahl von Menschen der öffentlichen Einladung gefolgt waren. Die Einladung im Kannenbäckerland-Kurier war mit dem Untertitel “Braucht Höhr-Grenzhausen ein Mahnmal” versehen. Inhaltlich geht es hierbei um die Erinnerung an die Opfer aus Höhr-Grenzhausen. In meiner Ansprache habe ich die Frage gestellt, ob eine einmalige jährliche Gedenkfeier ausreichend ist um die Erinnerung an die Gräueltaten zu erhalten. Gemeinsam mit den Organisatoren der Gedenkfeier wurde das Projekt “Lebensspuren” in die Öffentlichkeit gerückt. Mit den Lebensspuren wollen wir die Namen der Opfer wieder zurück in das alltägliche Leben in Höhr-Grenzhausen holen. In Steinzeugriemchen sollen die Namen der 24 jüdischen Bürgerinnen und Bürger geschrieben und ihre “Lebensspur” wieder aufgenommen werden.

In die länglichen Steinzeugriemchen sollen die Namen der ehemaligen jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger geschrieben werden

Durch die Leiterin des Keramikmuseums, Frau Gass, wurde die Technik erläutert, wie dies geschehen kann und auch die Begründung für die Verwendung von Keramik geliefert. Frau Pfarrerin Christ und Herr Kästel vom Gymnasium im Kannenbäckerland leiteten in einem beeindruckenden Zusammenspiel von Musik, Bildern und Worten auf das Thema “Stein” ein.

Nach der Gedenkfeier im Museum ging es im Schweigemarsch zum jüdischen Friedhof.

Schweigemarsch zum ehemaligen jüdischen Friedhof

Dort hielt Kantor Pasternak das Totengebet und es wurden Steine auf die Grabmale gelegt.

Print Friendly, PDF & Email