Alle Jahre wieder – Holocaust Gedenktag muss sein

Am heutigen Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus wurde auch in Höhr-Grenzhausen der Opfer gedacht.

Es ist schon fast Tradition, dass die Gedenkfeier im Keramikmuseum Westerwald erfolgt. Gemeinsam mit der evangelischen Kirche, der katholischen Kirche und dem Gymnasium im Kannenbäckerland wurde eine würdige Gedenkveranstaltung durchgeführt. Erstmals nahm auch ein Vertreter, Herr Kantor Joseph Pasternak, von der jüdischen Kultusgemeinde Koblenz an einer Gedenkfeier zur Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz teil. Hierüber habe ich mich sehr gefreut.

Die Schüler hatten die Gedenkfeier in der Schule, Klassenstufe 11, aber auch durch eine Umfrage im Gymnasium vorbereitet. In einem “Streitgespräch” haben wir zusammen das Für und Wider eines solchen Gedenktages besprochen, um dann gemeinsam den Film “Der Junge mit dem gestreiften Pyjama” anzuschauen. Dieser Film über einen 8-jährigen Jungen, der einen Freund jenseits des Lagerzaunes von Auschwitz, gefunden hatte lies wieder alle Anwesenden verstummen und sehr nachdenklich werden.

In meiner Ansprache versuchte ich die Sinnhaftigkeit eines jährlichen Gedenktages darzustellen und das ein solcher Gedenktag uns alle, Jugendliche und Erwachsene, angeht. Der Schweigemarsch zum Judenfriedhof macht mich immer betroffen. Eine kleine Ahnung steigt in mir hoch, wie sich die Menschen gefühlt haben müssen, die aus Güterwagons gezerrt wurden und auf der Selektionsrampe in Auschwitz ihren letzten Weg zur Gaskammer beschritten. Diese Gräueltaten, den millionenfachen Völkermord, dürfen wir nicht vergessen.

Am Judenfriedhof erfolgten Gebete, auch durch Kantor Pasternak, und es wurden die Namen der 24 Opfer unserer Heimatstadt verlesen.

Verlesung der Namen durch Schüler und Ratsmitglieder. In der Mitte Kantor Pasternak.
Kranzniederlegung mit Stadtbürgermeister Thiesen und Schulleiter Hackbarth
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